Pfarrnachrichten 23 / 2023
Nachdem wir vergangenen Sonntag das hohe Pfingstfest begangen haben, folgt diesen Sonntag das Fest der Heiligen Dreifaltigkeit. Weltweit feiert die katholische Kirche den Dreifaltigkeitssonntag an dem auf Pfingsten folgenden Sonntag.
Die Heiligste Dreifaltigkeit (auch: Dreieinigkeit oder Trinität – so benannt nach dem lateinischen „trinitas“) ist das zentrale Glaubensgeheimnis des christlichen Glaubens und Lebens (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 44). Das Geheimnis, dass der eine Gott in drei Personen ist, gehört zu den Wesenswerkmalen des Christentums. Dieser Glaube an den einen, dreifaltigen Gott ist keineswegs das Ergebnis späterer, vom hellenistischen Denken beeinflusster Spekulationen, wie einige Wenige im Laufe der Zeit irrtümlich behauptet haben. Der Glaube an den einen Gott, der in drei Personen ist, ist vielmehr grundgelegt in den Evangelien, in den Worten Jesu.
Der Dreifaltigkeitssonntag ist als eigenständiger, bedeutender Festtag relativ neu. In den ersten Jahrhunderten der Kirchengeschichte gab es offenbar weder seitens der Gläubigen noch des Papstes einen Anlass, ein solches Fest einzuführen. Zumal die Feier des dreifaltigen Gottes in allen christlichen Festen präsent ist. In aller Deutlichkeit offenbart Gott sich als der Dreifaltige von der Geburt seines Sohnes an bis hin bei Jesu Tod und Auferstehen. Aber schon das Alte Testament ist erfüllt vom Geheimnis der Dreifaltigkeit.
Im 8. Jahrhundert kam dann allerdings im Abendland eine besondere Verehrung Gottes als Dreifaltigen auf. Bald wurden Kirchen und Altäre der Dreifaltigkeit geweiht, und eine eigene Votivmesse zu Ehren der heiligsten Dreifaltigkeit eingeführt. Aber erst ca. 700 Jahre später, im Jahr 1334, nahm Papst Johannes XXII. den Dreifaltigkeitssonntag als eigenständiges Fest in den liturgischen Kalender der römischen Kirche auf.
Auch die zeitliche Festlegung im Kirchenjahr - am Sonntag nach Pfingsten - kommt nicht von ungefähr. An Ostern feiern wir die Auferstehung Jesu Christi als zentrales Heilswerk Gottes. In Jesu Auferstehung wird unsere Erlösung hin zum Leben durch Jesu Leiden und Kreuz vollendet. Und das Pfingstfest wiederum bildet den Abschluss der 50-tägigen Osterzeit.
An diesem pfingstlichen Abschluss der 50-tägigen Osterfeier tritt der Heilige Geist in den Mittelpunkt. Grundsätzlich wirkt der Heilige Geist bei allem mit, was Gott zum Heil der Menschen tut. Am Pfingstfest feiert die Kirche darüber hinaus noch ein besonderes Wirken des Heiligen Geistes. An diesem Tag sendet ihn Gott auf die ersten Jünger herab und führt damit im Heiligen Geist die Kirche als sein Volk zusammen. Somit vollendet der Heilige Geistes in seiner Herabkunft an Pfingsten das Heilswerk Christi in der Gemeinschaft und fortan nun auch durch die Gemeinschaft der Jünger in seiner Kirche.
Wiederum im Anschluss daran feiert die Kirche mit einem eigenen Fest noch die heiligste Dreifaltigkeit. Damit bringt die Kirche über die Feier des Pfingstereignisses hinaus auch noch den einen Gott in drei Personen in einen engeren Zusammenhang zum österlichen Erlösungswerk Christi.
Vor dem Hintergrund dieser Zusammenhänge hat Jesus ausdrücklich angeordnet, die Taufe auf den dreifaltigen Gott zu spenden: im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Von nun an werden Menschen nicht im Namen Jesu, und auch nicht im Namen des Heiligen Geistes, sondern im Namen des dreifaltigen Gottes in die Kirche, in die Gemeinschaft der Glaubenden aufgenommen. Von daher wird der Dreifaltigkeitssonntag, auf den ersten Blick verwunderlich, zu den Herrenfesten gezählt.
Am Dreifaltigkeits-Sonntag feiert die Kirche das umfassende Heilswirken Gottes an uns Menschen. Und sie feiert Gott selber, so wie er in sich als dreifaltiger Gott immer war, ist und sein wird. Am Dreifaltigkeitssonntag preisen wir demnach Gott Vater, der alles erschaffen hat, wir preisen den Sohn, durch den alles geschaffen wurde und der in seine Schöpfung gekommen ist, um sie zu erlösen, und wir preisen den Heiligen Geist, der in uns wirkt und uns hinein nimmt in Gottes Liebe. Und wir feiern schließlich Gott selber, so wie er von seinem inneren Wesen her ist: Ganz Liebes-Gemeinschaft und vollendeter Austausch.
So betet am Dreifaltigkeitssonntag auch die lateinische Kirche das „Trishagion“: Worte, die aus der orthodoxen Messliturgie entnommen sind und im Römischen Ritus nun zum Kern der Improperien, der Gesänge zur Kreuzverehrung am Karfreitag gehören: „Heiliger Gott, heiliger, starker Gott, heiliger, unsterblicher Gott, erbarme dich unser!“
Die Gebete im Missale werden durch weitere ergänzt; etwa: „Dir sei Lob, dir sei Ehre, dir sei Dank in alle Ewigkeit, heilige Dreifaltigkeit!“ und „Dich, Gott, den ungezeugten Vater, dich, den eingeborenen Sohn, und dich, den Heiligen Geist, den Tröster, die heilige, ungeteilte Dreifaltigkeit, bekennen wir mit ganzem Herzen und mit dem Munde, dich preisen und loben wir. Amen.“
(Pfr. Dr. Volker Hildebrandt)
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