Pfarrnachrichten 38+39 / 2023
- Der unbarmherzige Diener: Obwohl ihm vergeben wurde, vergibt er nicht. Seiner Unbarmherzigkeit wegen verliert er die Barmherzigkeit Gottes.
Petrus fragte Jesus, wie oft er anderen vergeben müsse und fügte fragend hinzu: „Bis zu siebenmal?“ (Vgl. Mt 18,21-35; zum 24. Sonntag [A] im Jahreskreis.) Die Zahl sieben steht hier für unendlich. Jesus antwortete ihm: „Ich sage dir nicht: Bis zu siebenmal, sondern bis zu siebzigmal siebenmal.“
Damit wird die alttestamentliche Forderung, dem anderen uneingeschränkt zu vergeben (vgl. die erste Sonntagslesung; s.o.), in einer Weise verstärkt, die ehrlicherweise am Ende jeden hoffnungslos überfordert. Die Intensivierung und Verstärkung des Vergebungsgebotes werden dann im Gleichnis bestätigt, was den Hauptteil des Evangeliums (s.o.) ausmacht.
In diesem Gleichnis erzählt Jesus von einem König, dem ein Diener eine große Summe schuldete. Die Schulden des Dieners waren so groß, dass er keine Möglichkeit gehabt hätte, sie zurückzuzahlen. So befahl der König, den Diener zusammen mit seiner Familie und seinem Eigentum zu verkaufen. Damit hätte der König wohl einen gewissen Anteil der Schulden begleichen können, wenn auch nur einen sehr geringen.
Der Diener bat daraufhin um Geduld und versprach, alle Schulden zurückzuzahlen. Ein leeres Versprechen angesichts der Schuldenhöhe? Im Gleichnis heißt es dann nur schlicht, aber auch eindrucksvoll: „Der Herr des Knechtes hatte Mitleid, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld.“
Die Botschaft ist eindeutig: Gottes Barmherzigkeit ist so groß und so unendlich, dass jeder, der sich Gottes Barmherzigkeit öffnet und sie annimmt, dann auch selber allen anderen – und in rechter Weise auch sich selber! – in übermenschlich-göttlicher Weise zu vergeben vermag.
Darum geht es im zweiten Teil des Gleichnisses: Der soeben vom König „Entschuldete“ begegnete einem anderen Diener, der nun ihm als „Entschuldeten“ einen gewissen Betrag schuldig war. Allerdings war dieser Betrag nur ein Bruchteil der ihm kurz vorher vom König erlassenen Schuld.
Dennoch würgte der soeben vom König Entschuldete seinen Schuldner, forderte den vergleichsweise lächerlichen Betrag zurück und kümmerte sich nicht um dieselbe Bitte – „Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen“ –, wie er sie dem König kurz vorher selber vorgetragen hatte, und die nun sein Schuldner gleichlautend an ihn richtete. Stattdessen „ließ er ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe.“
Der König erfuhr davon, und stellte ihn zu Rede: „Du elender Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich angefleht hast. Hättest nicht auch du mit deinem Mitknecht Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Peinigern, bis er die ganze Schuld bezahlt habe.“
Hier wird noch einmal deutlich: Durch Gottes Vergebung wird jeder bis hin zum umfassenden Sinn „begnadigt“, dass er nun auch selber in der Art Gottes vergeben kann: dem Nächsten und sich selber!
Wer aber seinem Nächsten – und damit am Ende auch sich selber – nicht in der Art Gottes vergibt oder vergeben kann, was am Ende auf Ablehnung von Gottes Barmherzigkeit und auch auf mangelhafte Einschätzung der eigenen Schuld zurückzuführen ist, dem wird die Vergebung Gottes, die jedem durch Jesus Christus bereits zuteilwurde, beim Jüngsten Gericht entzogen. Und das dann auch für immer, denn die eigene Schuld ist aus eigener Kraft, entgegen möglicher Fehleinschätzungen, nicht zu begleichen.
(Pfr. Dr. Volker Hildebrandt)
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