Überblick

Die Ursprünge

1. – 4. Jh.: Römische vorstädtische Besiedlung auf dem „Pantaleonshügel“ Anlage einer villa suburbana außerhalb der römischen Stadtmauer

4. – 6. Jh.: Römische Ruinen. Verfall der Anlage nach dem Frankeneinfall von 355/56

6. – 7. Jh.: Merowingische Grabstätte (Gräber fränkischer Adliger mit Grabbeigaben)

um 800: Merowingischer Saalbau (evtl. eine erste Grabkirche)

 

Frühmittelalter

866: In einem Güterverzeichnis, der „Guntharschen Güterumschreibung“, wird eine vom Dom abhängige, dem hl. Pantaleon geweihte Kirche mit Armenhospital erwähnt.

964:Gründung einer Benediktinerabtei an St. Pantaleon durch Erzbischof Bruno I. von Köln (953–965)

965: Erzbischof Bruno wird in St. Pantaleon beigesetzt.

966–980: Neubau der Kirche als einschiffiger Saalbau mit Flachdecke nach dem Einsturz des Vorgängerbaus. Chorweihe durch Erzbischof Warin 980. Bau der Klosteranlage

984‑1000: Erweiterung der Kirche durch Kaiserin Theophanu: Verlängerung des Langhauses nach Westen, Erweiterung der Krypta und des Westwerks

991: Kaiserin Theophanu wird in St. Pantaleon beigesetzt.

1002: Kaiser Otto III. wird vor seiner Beisetzung in Aachen in St. Pantaleon aufgebahrt.

 

Hoch- und Spätmittelalter

1065–1075: Erzbischof Anno II. von Köln (1056–75) setzt im Kloster St. Pantaleon die Siegburger Reform durch.

1150–1160: Anbau der kreuzgratgewölbten Seitenschiffe an das Langhaus.

ab 1180: Bau der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Kloster und Kirche St. Pantaleon werden in den städtischen Mauerring einbezogen.

ca. 1210: Neugestaltung des Südannexes mit Kreuzrippengewölbe Anbau der Katharinenkapelle samt Krypta an der Südseite und einer Sakristei an der Nordseite des Chores

ca. 1220: Erneuerung des südlichen Kreuzgangflügels und Erweiterung um ein Obergeschoss als Schatzkammer (der sog. „Kapitelsaal“) zur Aufnahme von Wertgegenständen und Reliquien

um 1230: Ausbau der Scheitelnische der Krypta. Wandmalereien (Reste erhalten) mit Szenen aus dem Leben Marias

1502/03: Stiftung des spätgotischen Hallenlettners durch Abt Johannes Lünninck.

 

Barock bis Säkularisation

1620–26: Frühbarocke Neugestaltung der Kirche nach Plänen von Christoph Wamser. Einbau eines neuen, dem hl. Maurinus geweihten Hochaltars

1652: Aufstellung der Orgel (später über dem Lettner)

1695/96:Versetzung des Lettners vor das Westwerk und Nutzung als Orgeltribühne

1747–49: Barocke Innenausstattung. Neuer, dem hl. Pantaleon geweihter Hochaltar

1766–68: Barocke Erneuerung des Westwerks. Der Mittelturm wird mit einer barocken Haube versehen. Die Seitentürme werden bis auf Stümpfe abgebrochen.

1794–98: Die Kirche wird von den französischen Besatzungstruppen als Lazarett und Pferdestall genutzt.

1802-04:Aufhebung des Klosters. St. Pantaleon wird katholische Pfarrkirche.

 

Folgen der Säkularisation bis zum Zweiten Weltkrieg

ab 1819: St. Pantaleon dient als protestantische Garnisonskirche für die preußischen Truppen (Simultankirche für beide Konfessionen).

1820: Abbruch des Kreuzgangs bis auf den überkommenen Rest

1835: Errichtung eines optischen Telegraphen auf dem Mittelturm des Westwerks als Station der Telegraphenlinie Berlin – Koblenz (bis 1852)

1888–92: Abbruch des barocken Mittelturms und Wiederherstellung des romanischen Westwerks

1921: St. Pantaleon wird wieder katholische Pfarrkirche.

1925: Freilegung der Krypta

1935–39: Renovierungsarbeiten und Aufdeckung der mittelalterlichen Blendbogengliederungen der Mittelschiffwände.

 

Krieg und Wiederaufbau

1942–45: Kriegsschäden: Teilweise Zerstörung des Gewölbes im Mittelschiff; Verlust der Katharinenkapelle; Zerstörung der östlichen Apside des Südannexes; Einsturz des Gewölbes und der Giebelwand des Nordannexes

ab 1946: Notkirche in der Südkapelle des Westwerks, ab 1947 im Südschiff

bis 1962: Wiederaufbaumaßnahmen: Kassettendecke über Mittelschiff und Hochchor anstelle des Gewölbes; Rückversetzung des Lettners vor den Chor und Aufstellung der Orgel auf der Lettnerbühne; Neugestaltung der Ostwand des Südannexes und Wiederherstellung des Nordannexes mit einem Satteldach; Freilegung der Krypta; Ausmalung der Decke im Mittelturm des Westwerks als „Himmlisches Jerusalem“

1964:Weihe des von Elmar Hillebrand geschaffenen neuen Kreuzaltars durch Kardinal Frings

 

Neuere Ausgestaltung

1993: Ausmalung der Kassettendecke im Mittelschiff und im Hochchor (Wurzel Jesse) von Dieter Hartmann

1997: Einrichtung eines Lapidariums auf der Westempore

2000: Aufstellung der beiden mittelalterlichen Reliquienschreine zu Seiten des Lettneraltares

2006: Der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, weiht den Josefmaria-Escriva-Altar in der neu errichteten Josefmaria-Kapelle im Nordannex. Seine Heiligkeit, Papst Benedikt XVI., besuchte die noch nicht fertige Kapelle im Sommer des Jahres 2005 anlässlich des Weltjugendtages in Köln.

2009-10: Einrichtung des Umgangs hinter dem Hochchor zur Aufnahme des Kirchenschatzes

2013: Einweihung und Einsegnung der neuen Taufkapelle im Südannex

 

Kirchen-Sanierung 2020 - ??